Tierische Therapeuten - Haustiere
Ob Hauskatze oder Blindenführhund: Der Kontakt zu Tieren kann Gesunde vor Stress und Bewegungsmangel schützen und kranke Menschen im Alltag entlasten.
Haustiere: kuschelige Wellnesspartner
Wer nach einem hektischen Arbeitstag am Abend den schnurrenden Stubentiger auf dem Schoß liegen hat oder von einer sanften Hundeschnauze angestupst wird, weiß genau, wie entspannend das Zusammenleben mit Tieren sein kann. Seit Tausenden von Jahren schon
teilen Menschen ihr Zuhause mit tierischen Kumpanen; anfangs hauptsächlich in Form von Nutz- und Arbeitstieren, heute meist einfach nur noch wegen der angenehmen Gesellschaft. Rund 34 Millionen Haustiere machen es sich inzwischen in deutschen Wohnungen
gemütlich. Und nach wissenschaftlichen Erkenntnissen leben Tierbesitzer deutlich gesünder als Menschen, die auf Mieze, Meerschweinchen und Co. verzichten.
Durch Tierkontakt aktiver & entspannter
In einer Studie der Universität Uppsala beispielsweise zeigte sich, dass Hundebesitzer seltener an Herz-Kreislauf-Erkrankungen leiden und eine höhere Lebenserwartung haben. Die Forscher gehen davon aus, dass vor allem die regelmäßige Bewegung durch tägliches Gassigehen einen positiven Effekt auf die körperliche Verfassung hat. Außerdem sind Hundehalter seltener sozial isoliert, kommen über den Vierbeiner schnell in Kontakt mit anderen Menschen. Das senkt unter anderem das Risiko für Depressionen. Wer sich für Katze, Kaninchen oder Goldhamster entscheidet, hat vielleicht nicht ganz so viel Auslauf, profitiert aber dennoch enorm vom flauschigen Gesellen. Denn beim Streicheln des Tieres sinken Blutdruck und Puls, werden verstärkt Glückshormone und vor allem das sogenannte Kuschelhormon Oxytocin ausgeschüttet, das ein Gefühl von Bindung stärkt.
Angenehme Pflichterfüllung
Was die Dynamik zwischen Haustier und Besitzer zusätzlich so besonders macht, lässt sich überspitzt gesagt sogar mit einer Eltern-Kind-Beziehung vergleichen. Ob man das Kaninchen mit frischem Heu und leckerem Löwenzahn versorgt oder den Golden Retriever durch zigmaliges Werfen des Lieblingsspielzeuges in Begeisterung versetzt – jede Zuwendung erfüllt einen mit dem guten Gefühl, für ein anderes Lebewesen verantwortlich zu sein und mit ihm schöne Augenblicke zu teilen. Allerdings sollte man vor dem Anschaffen eines Tieres immer überlegen, wie viel Zeit, Geld und Geduld man investieren möchte und wie sich Beruf und Reisen weiterhin organisieren lassen, damit die Tierhaltung nicht zur Belastung wird.
Bildquelle: GettyImages/ mladenbalinovac